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Kreis Höxter zeichnet 14 Unternehmen für ihre Familienfreundlichkeit aus

06.12.2021: Familienfreundlichkeit ist ein Standortfaktor. Da sind sich alle Teilnehmenden an der Online-Zertifikatsverleihung für „Familienfreundliche Unternehmen im Kreis Höxter 2021“ einig. Aber das ist nur einer der Gründe, warum sich die insgesamt 26 Unternehmen im Kreis Höxter haben auszeichnen oder rezertifizieren lassen. Drei neue Unternehmen, elf rezertifizierte Unternehmen aus 2021 und zwölf aus 2020 bekennen sich zu Flexibilität, Unterstützungs- und Beratungsangeboten, zu Notfallplänen und individuellen Lösungen für mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Natürlich ist die Gewinnung von neuen Beschäftigten ein Faktor für die Entscheidung, die eigenen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf beurteilen und auszeichnen zu lassen. „Viel öfter werden in diesem Jahr bei der Frage nach dem Grund für die Unternehmen, sich auszeichnen zu lassen, aber die Motivation und Zufriedenheit der eigenen Belegschaft genannt“, berichtet Gerrit Fischer, Projektmanagerin vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL.

Gütesiegel ist längst ein Markenzeichen

Das betonte auch Landrat Michael Stickeln, der aus dem Konferenzraum der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter (GfW) ein Grußwort an die Teilnehmenden richtete: „Familienfreundlichkeit ist längst kein weicher Sympathiefaktor mehr. Im Wettbewerb um Fach- und Nachwuchskräfte ist Familienfreundlichkeit bei der Wahl des Arbeitgebers längst ein Kriterium mit großem Gewicht. Unternehmen, die dabei nicht punkten können, überlassen das Feld den Mitbewerbern. Wer jedoch eine familienbewusste Personalpolitik umsetzt, kann als attraktiver Arbeitgeber nur gewinnen und genießt zudem ein hohes Ansehen in der Öffentlichkeit. Das Gütesiegel 'Familienfreundliches Unternehmen' ist bei uns im Kreis Höxter hierfür längst ein Markenzeichen geworden. Die familienfreundlichen Unternehmen machen unseren Kreis Höxter lebens- und liebenswert."

Landrat Michael Stickeln eröffnet die Videokonferenz der Familienfreundlichen Unternehmen.
Landrat Michael Stickeln (links) und Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Michael Stolte begrüßen die Unternehmen zur virtuellen Zertifikatsverleihung. Foto: Kreis Höxter

Genau dieses Ziel haben drei Unternehmen vor Augen, die bereits im August in den Prozess der Auszeichnung starteten: die Wäscherei Schopp aus Bad Driburg, die Park Klinik Bad Herrmannsborn und Verpackungsspezialist Wentus aus Höxter. Sie begannen mit einem umfangreichen Fragebogen über ihre bereits vorhandenen Maßnahmen und Pläne für die Weiterentwicklung, gefolgt von zwei Workshops zum Thema Vereinbarkeit und Kommunikation, in denen die Unternehmen miteinander, aber auch voneinander lernen konnten. Von Gerrit Fischer und der externen Beraterin Grit Wunderlich, die den Prozess begleitet, bekamen sie im eigenen Unternehmen einen Besuch. Außerdem bereiteten sie eine Präsentation für die Jurysitzung vor und stellten sich im Anschluss den Fragen der Jury. Nach vier intensiven Monaten können sie stolz sein auf ihre Auszeichnung als familienfreundliches Unternehmen.

11 Unternehmen rezertifiziert

Ein bisschen schneller ging es bei den elf rezertifizierten Unternehmen, die Stadt Warburg, die Bäckerei Engel, die Stadt Marienmünster, die Hobatex GmbH, der Senioren-Park carpe-diem GmbH in Bad Driburg, Konrad Reitz Ventilatoren, Gebr. Becker, Auto Hillebrand, Gockeln Metallbau, die INTEG und die Stadt Brakel. Neben dem Ausfüllen des Fragebogens und einer kleinen Präsentation für eine Videokonferenz, ging es hier vor allem darum, ob die Ziele, die sich jedes Unternehmen bei der Auszeichnung gesetzt hat, erfüllt wurden und was für die Zukunft an neuen Plänen gefasst wurde.

Gekrönt wurde der Prozess von der feierlichen Zertifikatsübergabe. Das Besondere: zum ersten Mal feierten alle Unternehmen, die 2013, 2015, 2017, 2019 und 2021 ausgezeichnet wurden, gemeinsam. Die zwölf rezertifizierten Betriebe aus 2020 waren ebenfalls zur Verleihung in diesem Jahr eingeladen, nachdem sie im vergangenen Jahr abgesagt werden musste. Rezertifiziert wurden letztes Jahr Chemical Check, Goeken Backen, die Marcus Klinik, Jung und Alt Ambulante Soziale Hilfen e.V., Kaiser Haus, die Kath. Hospitalvereinigung Weser-Egge, der Kreis Höxter, die Lebenshilfe Brakel Schulen, Wohnstätten und Assistenzdienste, die Sparkasse Höxter, die Vereinigte Volksbank eG, die Verbund Volksbank OWL und die Stadt Willebadessen.

Engagement und Auszeichnung feiern

„Die Zertifikatsverleihung mit allen ausgezeichneten Unternehmen ist immer ein besonderer und wichtiger Moment. Nicht nur, dass es den Endpunkt für den laufenden Prozess markiert – wir zeichnen Unternehmen aus, die bereit sind, für mehr Vereinbarkeit von privaten und beruflichen Belangen einen Schritt mehr zu gehen und da ist es uns wichtig, dieses Engagement und ihre erfolgreiche Auszeichnung zu feiern“, betont GfW-Geschäftsführer Michael Stolte, der das Projekt 2013 gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL aus der Taufe gehoben hat.

Die Teilnehmer der Videokonferenz freuen sich über die Auszeichnung.
Große Freude: Vertreterinnen und Vertreter der 26 familienfreundlichen Unternehmen freuen sich über ihre Auszeichnung und halten ihre Zertifikate in die Kamera. Foto: OWL GmbH

Doch in Präsenz geht ab Ende November kaum noch was und so wird auch die Zertifikatsverleihung kurzerhand in eine Online-Veranstaltung umgewandelt. Gut Bewährtes wird dennoch beibehalten, wie das Interview, das Auditorin Grit Wunderlich mit den drei Neu-Zertifizierten führte. Dabei stand das Symbol des Leuchtturms, das zum Motto der Erstausgezeichneten wurde, im Mittelpunkt. Auch die Laudationen für die ausgezeichneten Unternehmen durften nicht fehlen. Allerdings kommen die Zertifikate in diesem Jahr mit der Post und können nicht persönlich übergeben werden.

Familienfreundliche Personalpolitik

Trotz des Online-Formats wurden die ausgezeichneten Betriebe aktiv mit einbezogen. Auf die Frage, welcher Begriff den Teilnehmenden als erstes in den Kopf kommt, wenn sie an Vereinbarkeit denken, wird nicht ohne Grund am häufigsten Flexibilität genannt, doch auch Schlagworte wie wichtig, Balance, Offenheit, Kompromisse oder auch Kommunikation zeigen das breitaufgestellte Verständnis der Unternehmen zur familienfreundlichen Personalpolitik.

Projektleiterin Gerrit Fischer zieht ein positives Fazit: „Auch wenn wir nicht persönlich zusammen sein konnten, hatten wir mit dem Online-Format die Möglichkeit, in die Büros und Arbeitszimmer im ganzen Kreis Höxter zu schauen und das hat uns näher zusammengebracht.“ Sie beglückwünscht die Unternehmen nochmal und wünscht ihnen, den Schwung und die Motivation aus dem Moment mitzunehmen und der Familienfreundlichkeit ihren festen Platz im Arbeitsalltag zu schaffen.

Logo Familienfreundliches Unternehmen im Kreis Höxter.