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Vorsicht vor Fakeshops mit Produkten rund um die Fußball-EM

04.07.2024: Offizielle Trikots der deutschen Nationalmannschaft zu weniger als dem halben Preis, alles sofort verfügbar und kostenloser weltweiter Versand: Hand aufs Herz: Das klingt zu gut, um wahr zu sein. Fakeshops haben im Rahmen von großen Events Hochkonjunktur. „Zahlreiche betrügerische Online-Shops rund um das Thema Fußball treiben derzeit ihr Unwesen“, sagt Bozidar Suhan vom Projekt „Verbraucherschutz in ländlichen Regionen für junge Menschen“ der Verbraucherzentrale NRW. Aber natürlich ist das nicht alles. Auch abseits der Fußball-EM gibt es  erfundene Sneaker-Shops, Webseiten mit supergünstiger Kleidung oder billige Elektronik: Betrüger lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen.

Die falschen Shops sind auf den ersten Blick meist schwer zu erkennen. Wie weiß man, ob das Angebot im Internet seriös ist oder nicht? Darauf sollte beim Online-Shopping geachtet werden:

Der Preis:
Ein Produkt kostet fast überall gleich viel, aber bei einem Shop ist es deutlich billiger? Das sollte stutzig machen. Nicht wenige Abzocker arbeiten mit dieser Lockmethode. Fakeshops nutzen es aus, wenn ein Produkt gerade knapp und in seriösen Shops nicht oder nur sehr teuer verfügbar ist.

Die Bezahloption:
Oft werden in Fakeshops bis zum Anklicken des Kaufbuttons mehrere – auch kundenfreundliche – Zahlungsweisen angeboten. Geht es jedoch an das Abschließen der Bestellung, gibt es plötzlich keine Wahl mehr: Es wird eine umgehende Überweisung des geforderten Betrags verlangt. Dann besser aussteigen. Auf der sicheren Seite sind Verbraucher:innen, wenn mehrere kundenfreundliche Zahlungsarten bis zum Klick auf den Kauf-Button zur Verfügung stehen. Sicher sind z.B. Zahlungen auf Rechnung oder per Lastschrift.

Das Impressum:
Auf jeder Internetseite muss ein Link zu einem Impressum zu finden sein. Dieses muss die Adresse, einen Vertretungsberechtigten und eine E-Mail-Adresse enthalten. Außerdem – soweit vorhanden – einen Verweis auf das Handelsregister mit entsprechender Nummer.

Die Kundenbewertungen:
Der Shop hat unglaublich viele gute Bewertungen? Das mag stimmen, muss aber nicht. Häufen sich die Lobeshymnen, aber einige Bewertungen dazwischen weisen auf betrügerische Machenschaften hin, kann dies ein zusätzliches Indiz für einen Fakeshop sein.

Falsche Gütesiegel:
Fakeshops schmücken sich gerne mit erfundenen Gütesiegeln. Oder sie nutzen echte Gütesiegel wie etwa "Trusted Shops", ohne das Zertifikat zu besitzen. Durch einen Klick auf das Siegel kann geprüft werden, ob das Siegel mit einem Zertifikat verlinkt ist.

Die AGB:
Es muss einen Link zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen geben. Und reinschauen lohnt sich: Wenn der Text in schlechtem Deutsch ist und eindeutig aus einem Übersetzungsprogramm kommt, lieber nichts bestellen.

Was aber tun, wenn man Opfer eines Fakeshops geworden ist?
Wer Geld überwiesen hat, sollte so schnell wie möglich die Bank kontaktieren, um die Zahlung zu stoppen. Alle Belege für die Online-Bestellung sollten gesammelt und gesichert werden. Dazu gehören Kaufvertrag, Bestellbestätigung, E-Mails und ein Screenshot des Angebots. Die ausgedruckten Unterlagen kann die nächstgelegene Beratungsstelle der Verbraucherzentrale prüfen. Außerdem ist es sinnvoll, Strafanzeige bei der Polizei zu stellen. Das geht auch online. Um sich von Anfang an vor Betrug und Abzocke zu schützen, hat die Verbraucherzentrale einen Fakeshop-Finder im Angebot. Hier können Shops schnell und einfach automatisch vor dem Einkaufen überprüft werden: fakeshopfinder.de

Das Projekt „Verbraucherschutz in ländlichen Regionen für junge Menschen“ hat sich zur Aufgabe gemacht, jungen Menschen zwischen 12 und 27 Jahren aus dem ländlichen Raum Verbraucherschutz näher zu bringen. Um direkt mit den jungen Menschen vor Ort in Kontakt zu kommen, werden insbesondere Vereine und Verbände angesprochen. Die Angebote reichen von Infoständen über Workshops bis hin zur gemeinsamen Entwicklung von neuen Verbraucherschutzmaßnahmen.